Eine kleine Liste mit Büchern, die sich kritisch mit dem Thema
Transgender beschäftigen und die ich als besonders wichtig für die
Debatte erachte.
Das Buch
„Trans: When Ideology Meets
Reality”
der irischen Journalistin Helen Joyce ist die beste Einführung in das
Thema. Sie gibt einen kompletten Überblick über die Geschichte der
Transgender-Ideologie, angefangen bei den ersten Gender-Operationen in
der Weimarer Republik, über die Gründung der Organisation, die heute
WPATH heißt, durch Genderquacks wie Harry Benjamin, bis zu hin zur
aktuellen Welle von Teenagerinnen und jungen Frauen, die plötzlich die
Gender-Kliniken stürmen. An vielen Stellen bleibt sie leider
oberflächlich, aber das lässt sich angesichts der Vielzahl an Themen,
die sie in dem Buch abdeckt, nicht vermeiden. Es wäre schön, wenn ein
deutscher Verleger sich des Buches annehmen würde.
Der Psychologie-Professor
J. Michael Bailey widmet sich in „The Man Who Would Be
Queen”
ausschließlich Männern, die sich dazu entscheiden, als „Frauen” zu
leben - sowohl homosexuellen Männern als auch
autogynophilen. Transgender-Aktivisten hatten nach der
Veröffentlichung versucht, ihm deswegen die Karriere zu
ruinieren. Zwar vergebens, aber sie haben seinen Kollegen
demonstriert, was ihnen droht, wenn sie etwas zum Thema sagen, das
nicht in ihre Agenda passt. Das ist ein Grund dafür, warum sich so
wenige kritisch in der Öffentlichkeit äußern. Die Historikerin und
Bioethikerin Alice Dreger dokumentiert die Vorfälle in einem
ausführlichen
Artikel
.Das
Buch ist frei im Netz
verfügbar
-
die Lektüre lohnt sich.
Abigail Shrier beschreibt in „Irreversible
Damage: The Transgender Craze Seducing Our
Daughters”
,
wie es in den 2010er Jahren zu einem „plötzlichen, starken Anstieg der
Transgender-Identifikation unter heranwachsenden Mädchen” kam. Sie
führt dies auf soziale Ansteckung unter „hochgradig ängstlichen,
depressiven (meist weißen) Mädchen zurück, die in früheren Jahrzehnten
Magersucht und Bulimie oder einer multiplen Persönlichkeitsstörung zum
Opfer fielen”. Shrier kritisiert Hormonersatztherapie und
geschlechtsangleichende Operationen („gender-affirming care”) als
Behandlung von Geschlechtsdysphorie bei jungen Menschen.
Die Ärztin und
Psychologin Anne Lawrence, selbst eine Transfrau, hat eine
umfangreiche Monografie über Autogynophilie geschrieben: „Men Trapped
in Men's Bodies: Narratives of Autogynephilic
Transsexualism
” -
Männer gefangen in Männerkörpern: Narrative des autogynephilen
Transsexualismus. Wer nach der Lektüre von Bailey's Buch tiefer in die
Materie einsteigen will, für den ist das Buch genau das richtige. Es
gibt derzeit keine bessere Quelle zum Thema. Auch dieses Buch ist
frei im Netz
verfügbar
.
Die Philosophin Kathleen Stock
untersucht in „Material Girls: Warum die Wirklichkeit für den
Feminismus unerlässlich
ist”
Theorien, die das Gefühl für die eigene „Geschlechtsidentität” als
gesellschaftlicher und politischer bedeutsamer erachten als das reale
biologische Geschlecht. Sie skizziert kurz, wie sich diese Auffassung
entwickelt und zunehmend in der westlichen Mainstream-Kultur
durchgesetzt hat. Die stellt verschiedene Möglichkeiten vor, wie man
zwischen „sex” und „gender” unterscheiden kann, und prüft, ob diese
Definitionen nützlich sind. Stock argumentiert dafür, dass das
biologische Geschlecht in Recht, Politik und Gesellschaft anerkannt
und geschützt werden muss, und erklärt, warum das Versäumnis, dies zu
tun, insbesondere Frauen und Mädchen benachteiligt.
Janice Raymonds 1979 erschienenes Buch „The Transsexual Empire: The
Making of the
She-Male”
ist der Klassiker seitens Radikalfeministinnen schlechthin zum
Thema. Mich hat es ja weniger überzeugt. Aber eines muss man ihr
lassen. Heute wirkt das Buch an vielen Stellen deutlich weniger
seltsam als 1979, als die Erstauflage erschien - fast schon
prophetisch. Wer Grabenkämpfe innerhalb feministischer Strömungen
verstehen will, wird sollte es lesen. Die Autorin stellt es
freundlicherweise auf ihren Internetseiten kostenlos der
Öffentlichkeit zur Verfügung. Sie hat jüngst, 42 Jahre nach der
Veröffentlich von „transsexual empire”, ein weiteres Buch zum Thema
geschrieben: „Doublethink - A Feminist Challenge to
Transgenderism”
. Auch
dieses Buch ist eher etwas für Feministinnen und die, die deren
Streitigkeiten untereinander besser verstehen wollen.